9 Mythen über Yoga

9 Mythen über Yoga

An Yoga scheiden sich die Geister und wer kennt sie nicht diese gewissen Vorurteile über Yoga.

Bei Yoga musst du gelenkig sein. Yoga ist eine Religion und noch viele mehr.

Heute schreibe ich über ein paar Mythen die manche davon abhalten einen Yogakurs zu besuchen.

 

yoga ist eine religion

Yoga ist keine Religion und du kannst jede Glaubensrichtung haben und Yoga praktizieren. Es gibt im Yoga alte Schriften, die jedoch nichts mit Religion zu tun haben oder dir sagen du sollst an etwas Bestimmtes glauben. Einige glauben dass Yoga mit Hinduismus oder Buddhismus zu tun hat, was aber nicht stimmt. Yoga ist ein Erfahrungsweg. Er sagt: Probiere selbst aus, erfahre und lasse so dein eigenes Wissen entstehen. Es geht auch darum sich selbst und andere zu beobachten und einen guten Umgang miteinander zu haben und ich denke dass sich das mit jeder Religion vereinbaren lässt.

Religion im Sinne des Wortes – religere = verbinden ist Yoga tatsächlich. Yoga verbindet uns mit uns selbst und Yoga bedeutet auch Verbindung von Körper und Geist. Die Bedeutung von Yoga im Sanskrit ist auch anjochen und verbinden.

Für Yoga muss man schlank und gelenkig sein

Wahrscheinlich siehst du wenn du über Yoga liest immer irgendwelche sehr gelenkigen und schlanken Frauen und du denkst dir, dass schaffe ich sowieso nicht, für Yoga muss man flexibel und schlank sein. Gelenkigkeit und Flexibilität ist keine Voraussetzung im Yoga. Die Übungen die du in den Zeitschriften siehst, sind nur für sehr fortgeschrittene Yogis und werden auch nicht in Anfängerkursen praktiziert. Im Yoga geht es schon um Flexibilität, aber es geht darum deine eigene zu verbessern. Deshalb ist es gerade für ungelenkige Menschen sehr empfehlenswert. Egal mit welchen Voraussetzungen du kommst, es gibt für jede Übung verschiedene Variationen und bei den Anfängerkursen werden sowieso nicht so starke Verrenkungen gemacht. Es gibt auch viele die Hypermobil und sehr flexibel sind, aber deswegen auch üben müssen um die Kraft und Stabilität zu bekommen. Das heißt Yoga ist eine Herausforderung für sehr gelenkige aber auch für jeden der nicht gelenkig ist. Im Yoga geht es auch darum den Atem mit der Bewegung zu verbinden und das eigene Ego zu schrumpfen und nicht besser sein zu wollen als vielleicht der Nachbar auf der anderen Matte. Es geht im Yoga nicht um Wettbewerb, sondern darum sich selbst so anzunehmen wie man ist und die eigenen Grenzen wahrzunehmen. Und mit regelmäßiger Übung und Disziplin wirst du merken wie sich deine Stärke und Flexibiltät verbessern ganz ohne dich anzustrengen und dich und deinen Körper zu überfordern.

Alle yogis sind vegan

Es gibt viele Yogis die sich vegan oder vegetarisch ernähren. ABER: Um Yoga praktizieren zu können musst du nicht vegan werden. Es geht im Yoga darum bewusst und achtsam zu leben und somit ist für viele die vegetarische bzw. vegane Ernährung ganz logisch. Für viele aber auch nicht und jeder soll so leben wie es für ihn gut ist. Meine persönliche Meinung ist, man sollte sich trotzdem einmal damit beschäftigen, woher das Fleisch kommt und sich auch bewusst über die Tierhaltung sein und dass durch dieses Fleisch ein Tier für mich hat sterben müssen. Eventuell den Fleischkonsum bewusster  gestalten. Mein Grund warum ich kein Fleisch esse: Ich könnte mir selbst dieses Tier nicht umbringen. Ich verurteile aber niemanden der Fleisch isst, denn jeder trifft für sich selbst die Entscheidung. Und wer ein gutes Gefühl beim Essen hat der soll sein Fleisch auch genießen.


yogis sind hippies

Vielleicht wirkt es manchmal durch die bunten und farbenfrohen Yogahosen, das heißt aber nicht dass man dewegen ein Hippie ist. Ich liebe meine bunten Leggings und würde sie auf keinen Fall hergeben. So etwas farbenfrohes und buntes trage ich aber auch nur beim Yoga. In der Freizeit bin ich ganz normal gekleidet. (Aber was heißt schon normal, da ist man schonwieder komplett in der Bewertung…, wer sagt denn was normal ist und was nicht? Nur weil 80% der Menschen so angezogen sind ist es normal? Im Yoga geht es auch darum, andere Dinge nicht mehr zu bewerten und jeden so sein zu lassen wie er ist. Und Außerdem was sind Hippies --> auch wieder ein Schubladendenken und komplette Bewertung…)


yoga ist langweilig, da schlafe ich ein

Es kann dir passieren dass du einschläfst, aber nur am Ende bei der Schlussentspannung, vorher wohl kaum. Die Übungen fordern deinen ganzen Körper und es ist nicht nur Dehnung. In jeder Übung wird der ganze Körper mitbeansprucht, auch wenn es von außen vielleicht ganz leicht ausschaut. Das Ziel ist natürlich nicht, dass du bei der Endentspannung einschläfst, aber wie schön ist es, wenn du dich so entspannt fühlst, dass du in so kurzer Zeit unter fremden Leuten einschlafen kannst? Manchmal kann es auch ein Schlafdefizit sein – und dann passt das auch so. Denn im Yoga ist immer das gut, was du gerade brauchst.


yoga ist nur etwas für spirituelle

Es gibt viele Menschen die Yoga praktizieren und mit Spiritualität nix am Hut haben. Für viele sind es rein körperliche Übungen. Ausserdem bedeutet das Wort spirituell für jeden etwas anderes. Bei manchen ist es recht negativ behaftet und andere sind vielleicht spirituell würden es aber nie so bezeichnen. Also am besten finde selbst heraus, was Yoga für dich bedeutet.   


yoga ist nur für frauen

Bei uns im Westen üben zwar mehr Frauen als Männer Yoga aus, aber Yoga wurde vor einigen tausend Jahren von Männern entwickelt. Viele der bekanntesten Yogalehrer sind Männer und in letzter Zeit gibt es sogar eigene Kurse die nur für Männer sind.
Yoga können auch schon Kinder üben, (egal ob Mädel oder Bursch) hier liegt der Fokus viel mehr am Spaß  an der Bewegung. Man baut die Übungen so ein, dass die Kinder gar nicht merken, dass sie Yoga machen. Die Kinder lernen ihren Körper besser kennen und auch ihre Sinne werden in den verschiedenen Spielen angeregt. Auch die sehr kurzen Stilleübungen zwischen den Übungen sind eine ganz wertvolle Zeit im Kinderyoga. Und wer glaubt Kinderyoga ist langweilig und für mein Kind ist das nix, weil es kann nicht ruhig sitzen, der kann sich gerne einmal eine Kinderyogastunde anschauen. Aber Vorsicht es könnte richtig laut und lustig sein.


yogis sind immer friedlich

Wenn ich mich selbst als Yogi bezeichnen kann, dann wäre ich das gerne… Oh wie unfriedlich  ich sein kann…. Natürlich gehen meine Bemühungen dahin in meiner Mitte zu bleiben, wenn ich mich über etwas aufrege, aber das heißt bei weitem nicht das ich das allzu  oft schaffe. Auch wenn ich 30min. ganz friedlich und still im Lotussitz meditieren kann heißt das nicht, dass ich immer friedlich bin und das gilt auch für andere Yogis. Jeder hat ganz normale Gefühle die man manchmal halt einfach nicht so unter Kontrolle hat, wie man sie gerne hätte. Einmal mehr einmal weniger. Stress, Sorgen, Ängste und negative Emotionen gehören genauso zum Leben dazu. Niemand ist perfekt, auch die Yogis nicht ;)


yoga macht dich zu einem guten menschen

Nur die Tatsache, dass du einen Yogakurs besuchst macht dich nicht zu einem besseren Menschen. Du kannst dich darauf einlassen, dich öffnen und Anregungen umsetzen die du im Yoga bekommst. Es kann sein, dass du durch die Übungspraxis, beginnst gewisse Dinge zu hinterfragen und bewusster zu werden, aber all das liegt nur bei dir. Yoga kann dir aber gut dabei helfen, dich zu transformieren, aber tun musst du schon selber. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen und mein Freund kann das nur bestätigen, dass seit ich Yoga regelmäßig praktiziere, ich um einiges ruhiger und gelassener bin und Dinge nicht nur von meiner Perspektive sehe und auch mehr hinterfrage. Ich versuche meine alten Muster abzulegen und ein besserer Mensch zu werden, aber das geschieht nicht von ganz allein.


Ich bin der Meinung das jeder von der Wirkung des Yoga profitiert. Vielleicht kannst du ja deine Vorurteile ablegen und dir selber einmal ein Bild machen bei verschiedenen Lehrern. Es gibt so viele verschiedene Arten von Yoga und noch mehr unterschiedliche Lehrer die unterrichten. Und auch wenn du merkst Yoga ist nichts für mich, dann ist es einfach so, aber es hat nichts mit den Vorurteilen zu tun, die so herumkursieren.

 

Namasté

 

Katrin

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