Gedanken zur Fastenzeit...

Fastenzeit: die Zeit des Verzichtens

Bald beginnt die Fastenzeit. Die Zeit des Verzichtens.

Aber wer will schon verzichten!?  Wir wollen doch immer mehr und nicht weniger, oder???

Mehr Sicherheit, mehr Besitz, mehr Bequemlichkeit, mehr Geld,

mehr Liebe, mehr Freizeit, mehr, mehr mehr....

Im Hinduismus gehört Fasten dazu, um die innere Balance zu erreichen. Wer fastet gewinnt Selbstbewusstsein und merkt, dass er in der Lage ist, die eigenen Impulse mehr zu kontrollieren. Die Fastenzeit ist eine tolle Möglichkeit um das gewohnte Konsumverhalten zu überdenken. Dur brichst für einen bestimmten Zeitraum deine (Konsum-) Gewohnheiten. Nicht nur das, Fasten bedeutet natürlich noch viel mehr, aber in diesem Beitrag geht es mir mehr um Verzicht und was man dadurch erreicht.  Ich spreche hier nicht vom Fasten im Sinne von nichts essen, sondern vom Verzicht auf materielle Dinge.

Durch Fasten lernst du wieder Vorfreude kennen. Auch Kinder finden das oft spannend und verzichten gerne auf etwas. Natürlich nicht von selber, man muss schon mitmachen und sie dazu motivieren, aber oft sehen die Kinder auch den Sinn dahinter wenn man sich die Zeit nimmt und es ihnen erklärt.  Den meisten von uns geht es gut und der Wohlstand unserer Gesellschaft ist im Vergleich zu anderen Ländern auf einem hohen Niveau. Unsere Gesellschaft mag immer mehr, speziell im materiellem Sinne. Dazu trägt auch die Werbung bei, die uns tagtäglich – bewusst oder unbewusst – berieselt. Werbung manipuliert und weckt ständig ein Bedürfnis.

Fasten schärft die Sinne: Wir lernen durch die Mäßigung wieder die kleinen Dinge zu bemerken und auch zu schätzen.

 

Fasten ist auch eine Herausforderung – was gibt es Schöneres als Herausforderungen zu meistern. Das Fasten kann uns auch unterstützen auf der Suche nach unseren Zielen.

Fasten hat auch mit Freiheit zu tun. Es hilft einen klaren Kopf zu bekommen und unser Herz von Abhängigkeiten zu befreien. Mit dieser Freiheit erkennen wir leichter das Wichtige im Leben und werden offener.

Fasten bedeutet für mich nicht nur auf eine Mahlzeit zu verzichten, sondern vor allem, schlechte Gewohnheiten, Eigenschaften,  Gedanken oder Abhänigkeiten loszuwerden.

Fasten soll auch ein Zur - Ruhe - Kommen sein. Eine Gelegenheit um sich auf das Wesentliche zu besinnen.

Fasten wird nicht mehr als Kasteiung betrachtet. 

 

Ich verzichte auf etwas, weil es mir gut tut.

 

Deshalb nehme ich mir für die Fastenzeit in diesem Jahr auch vor: schlechte Gedanken zu fasten. Ich möchte nicht mehr negativ über jemanden sprechen. Wenn mich etwas stört, vorallem einmal zu überlegen warum und was es eventuell mit mir zu tun haben könnte (Spiegelgesetz)

Fasten heißt auch Selbstdisziplin und bietet eine Möglichkeit zur besseren Selbsterkenntnis. Du stärkst deine inneren Kräfte und dein Durchsetzungsvermögen und bewältigst so deinen Alltag besser.

Dulernst die eigenen Gedanken kennen und stärkst die Fähigkeit, das, was du dir  vorgenommen hast, auch durchzuhalten.

 

Das Durchhaltevermögen ist auch beim Yoga eine ganz wichtige Sache. 

·         Durchhalten jeden Tag zu üben oder zu meditieren.

·         Durchhalten in einer Übung die etwas anstrengender ist.

·         Durchhalten auch wenn uns etwas nicht so gefällt. 

·         Durchhalten, Atmen und dann Loslassen   

 

Durchhalten: Alles kommt und geht, in diesen Momenten des Durchhaltens solltest du immer eine gleichmütige Einstellung haben, dann geht alles viel besser.

 

Mit dem Wissen dass es wieder vergeht, gelingt vieles besser, vorallem das Durchhalten

 
   

Jeder kennt menschliche Schwächen, die uns oft ablenken und uns abschweifen lassen. Darum braucht es Zeiten einer persönlichen Erneuerung.

 

Ein Mensch, der täglich aus der Wasserleitung trinkt,

wird es wegen seiner Selbstverständlichkeit bald unbewusst

zu sich nehmen und nicht mehr schätzen.

Erst an der Quelle wird er erkennen,

welch kostbares Gut den Menschen hier anvertraut ist.
(unbekannt)

 

 

Der freiwillige Verzicht kann so einiges mit sich bringen:

·         sich selbst besser kennenlernen

·         Wertschätzung gewinnen für das, was man hat

·         das Selbstbewusstsein steigern

·         die eigene Willenskraft testen und trainieren

·         die mentale Stärke steigern

·         sich neue, „bessere“ Gewohnheiten aneignen

·         neue Erfahrungen und Perspektiven gewinnen

 
   

Ein paar Tipps die es uns erleichtern:

Überlegen und Planen:

 

Auf was will ich verzichten?

Es sollte eine Wirkliche Herausforderung sein

Wie lange will ich darauf verzichten?

Überlege dir einen realistischen Zeitraum, villeicht die ganz Fastenzeit mit Ausnahmen am Sonntag oder was für dich stimmig ist. Je größer die Herausforderung, umso schwerer wird das Durchhalten. Lege genau fest, wann die Verzichts-Phase beginnt und wann sie endet. Je länger es gelingt, desto größer das persönliche Erfolgserlebnis.

Welche Belohnung gönne ich mir?

Wenn du durchhältst, hast du allen Grund, stolz auf dich zu sein.

Belohnungen machen das Erfolgserlebnis schmackhafter und motivieren dich zum Durchhalten.

Welche Etappenziele will ich mir setzen?

Setze dir Zwischenziele, sie erleichtern dir das Durchhalten, eine geschaffte Etappe motiviert zum Weitermachen.

Womit fülle ich die neuen Freiräume ?

Mit dem Verzicht entstehen oft neue Freiräume.

Zum Beispiel der Verzicht auf das tägliche Fernsehen oder das Fernsehen auf 1 Stunde pro Tag begrenzen. Dadurch kommt schon einiges an „neu gewonnener“ Zeit zusammen. Überlege dir vorher, wie du diese freie Zeit nutzen kannst.

Mit den neu gewonnenen Freiräumen kannst du  „bessere“ Gewohnheiten entwickeln und aus dem „ohne“ wird ein „mehr“,

z. B. mehr Lesen, mehr Sport, mehr Bewegung an der frischen Luft, mehr Unternehmungen mit dem Partner bzw. der Partnerin, mehr Gespräche mit den Kindern etc.

ein „Verzicht-Tagebuch“?

Oft hilft das Schreiben von Erfahrungen und Eindrücken. Was du in dieser Zeit durchlebst kann hinterher oder für eine neue Fastenzeit ganz interessant sein. Ausserdem hilft es dir, dich damit auseinanderzusetzten und du kommst durch das Schreiben auf gewisse Dinge drauf. Du musst keine umfangreichen Berichte schreiben. Täglich ein paar Sätze genügen. Und vielleicht weckst du ja damit deine Schreiblust??

 

 

Auf meinem täglichen Spaziergang durch den Markt freue ich über all die vielen Dinge, die ich nicht brauche.“
(Sokrates)

 

Wichtig ist, das du mit voller Überzeugung fastest und nichts erzwingst. Es geht um den bewussten Verzicht.

Nicht alles an den Nagel hängen falls du einmal nicht wiederstehen konntest. Frage dich dann eher: „Warum konnte ich nicht wiederstehen“ und probier es dann nocheinmal.

Du brauchst dich auch nicht  zu bewerten. Ich bin gut weil ich faste oder ich bin schlecht weil ich es nicht schaffe, jeder hat einen eigenen Weg und meistert diesen auf seine eigene Weise. Ich finde es fein, einmal aus den alten Mustern auszubrechen und was Neues zu wagen. Und auch wenn ich einmal scheitere, kann ich es ja noch einmal probieren. Ganz ohne Schuldzuweisungen.
Sieh den Wert, wie gut es ist, dass du es probiert hast und sieh nicht das Schlechte, dass du etwas nicht geschafft hast.

 

MEIN TIPP:

 

am Morgen setze dich  für 2 – 5 Minuten hin und zu schaue was du dir für diesen Tag vornimmst Frage dich, was dir wichtig ist und was du dir von diesem Tag wünschst. . 

Mittag kannst du dir nocheinmal 2 – 5 Minuten Zeit nehmen und schauen wie es dir geht und was du bis jetzt umgesetzt hast..

Am Abend kannst du den Tag reflektieren:

Was waren heute  2- 3 Erfolgserlebnisse  oder Geschenke des Tages an dich (auch etwas ganz banales),  und was hast du aus diesem Tag gelernt? Was war deine Lektion für diesen Tag?

 

Wir sind so oft im negativen Denken und erinnern uns immer an die schlechten Dinge und was wir falsch gemacht haben, und mit dieser Technik, schließt du den Tag bewusst ab und erinnerst dich an die schönen Situationen und an die Erflogserlebnisse, die du wahrscheinlich sonst recht schenell vergisst.

 

 

 

Wenn du mit dieser Technik etwas anfangen kannst, würde es mich freuen, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt.

 

NAMASTÉ

 

Katrin